Emmendingen. Allzu warm und freundlich war das Wetter am Sonntag nicht. Doch die warme Jahreszeit rückt näher und damit auch der Start der Radsaison. Besucher aus nah und fern nutzten den Radmarkt, um sich nach einem „Drahtesel“ umzuschauen. Die Traditionsveranstaltung des Gewerbevereins war sehr gut besucht, auch der Einzelhandel war mit den Umsätzen am verkaufsoffenen Sonntag zufrieden.

Organisatorin Sarah Rombach vom Gewerbeverein war vor ihrer Marktpremiere freilich etwas angespannt. Doch als sie am Sonntag selbst die Großveranstaltung besuchte, fiel der Druck allmählich von ihr ab. „Der Radmarkt war sehr gut besucht und alles hat geklappt“, betonte sie gestern erleichtert im ET-Gespräch. Rombach freute sich über positive Feedbacks von teilnehmenden Radfachgeschäften wie von privaten Händlern. „Wir hatten megaviele Privatanbieter, die teils von weither gekommen sind“, berichtete die Organisatorin von guten Gesprächen mit Gästen aus Mannheim und dem Elsass, die immer gerne wieder nach Emmendingen kommen. Gut angenommen worden sei auch die „Frühlingsgaudi“ im Westend mit Musik, Drinks und leckeren Gerichten rund um die tolle Knolle. Das Format vom Brettli-Märkt sei erfolgreich auf den Radmarkt übertragen worden, so Rombach. Auch der einstündige Nieselregen am Nachmittag fiel nicht ins Gewicht. „Plätze und Straßen waren durchgängig stark frequentiert“, berichtete sie ebenso von gut besuchten Geschäften am verkaufsoffenen Sonntag. 

Schnäppchen bei Versteigerung
Bereits gegen 11 Uhr war die Innenstadt gut frequentiert. Auch vor der Stadtbibliothek herrschte Hochbetrieb. Viele Interessierte hatten sich dort eingefunden, um bei der Fundradversteigerung der Stadt ein Schnäppchen zu machen. Insgesamt kamen rund 50 „Drahtesel“, darunter auch teils hochwertige Fahrräder, unter den Hammer. „Auktionator“ Uwe Ehrhardt waltete in bewährter Manier seines Amtes. Letztendlich konnten 40 Räder an den Mann beziehungsweise an die Frau gebracht werden. Das höchste Gebot lag bei 202 Euro und die Gesamtsumme der versteigerten Räder belief sich auf rund 2.300 Euro. 

Zweiräder jeglicher Couleur
Wer bei der Versteigerung nicht zum Zug kam oder nicht das passende Zweirad gefunden hatte, brauchte sich nicht zu grämen, denn in der Innenstadt lockte ein riesiges Angebot. Das breit gefächerte Spektrum reichte von Laufrädern für Kids, über E-Bikes für jeden Anspruch bis hin zu Rennrädern und Mountainbikes für sportlich ambitionierte Pedaleure. Auf und rund um den Marktplatz präsentierten sieben Radfachgeschäfte aus Emmendingen, Freiburg und weit darüber hinaus die neuesten Fahrradmodelle, aber auch günstige Restposten oder generalüberholte Second-Hand-Bikes. Erstmals mit dabei war die Alltagshilfe Freiburg, die Laufräder für gehbehinderte Erwachsene („SOLLSO“) vorstellte. Ein neuer Trend. Auch bei den unzähligen Privatanbietern, die in den Straßen und Gassen der Altstadt ihre Second-Hand-Räder anboten, konnten Hobbyradler, Radsportfans oder Familien mit Kindern günstige Zweiräder erwerben. Radanhänger, Inline-Skates, Roller, Dreiräder sowie Fahrradkleidung, Zubehör und Ersatzteilen wurden ebenfalls auf dem Jubiläums-Radmarkt angeboten. 

Buntes Rahmenprogramm
Informativ und attraktiv zeigte sich auch das bunte Rahmenprogramm mit neuen Aktionen. So durften die Besucher die erfolgreiche Premiere der „Frühlingsgaudi“ im Westend mit Musik, Drinks und Special Food von den „Frittenflitzern“ live miterleben. Auf dem Segway-Parcours nebenan konnte Groß und Klein, unter Anleitung die ersten Erfahrungen auf dem elektrisch angetriebenen „Einpersonen-Fahrzeug“ machen. Auf dem Parkplatz in der Markgrafenstraße war das Spielmobil aus Freiburg zu Gast. Auch der ADAC-Hindernisparcours für junge Radfahrer wurde gut genutzt. BZ, AOK, Stadtwerke, Schwarzwaldverein, VCD-Regionalverband Südbaden, Stadt und Polizei präsentierten sich mit Infoständen. Der ADFC Freiburg codierte die mitgebrachten Fahrräder. Extremradsportler Frank-Axel Paul trat auf seinem Rollentrainer für einen guten Zweck in die Pedale. 

Live-Musik auf der Bühne
Mit dem Semesterabschlusskonzert begeisterten 12 Bands und Gruppen des „musiclab“ auf der Bühne die Besucher auf dem kleinen Marktplatz. Die Bigbands „Rocket Marquis“, „Magic Marquis“ und „Rainbow Marquis“ der Markgrafen-Realschule machten den fetzigen Auftakt. Auch der Radfahrerverein „Concordia“ (RVC) Reute war zu Gast und präsentierte auf der Bühne seine lizensierten Fahrer (siehe Bericht). Beim Wettbewerb des RVC auf dem Spinningrad konnten die Besucher ihre Kraftausdauer und Schnelligkeit unter Beweis stellen. Für das leibliche Wohl war ebenso bestens gesorgt. Das kulinarische Spektrum reichte von der klassischen Grillwurst über Crêpes, Gyros und Donuts bis hin zu thailändischen Spezialitäten.
 Thomas Gaess